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Nein, es waren nicht die Vorzeichen einer neuen Eiszeit und auch keine Wetterkapriolen des diesjährigen Winters im Sauerland, die den Elspern kurz nach Weihnachten ein seltenes Naturschauspiel bescherten. Schnee im Zuschauerraum der Karl-May-Festpiele.
Was war geschehen? Die Erklärung ist einfach. Die Elsper Naturbühne geht seit mehr als 38 Jahren erstmals wieder ohne Überdachung in die kalte Jahreszeit.
Die große Zeltkonstruktion, die über Jahrzehnte immer wieder Tonnen von Schnee- und Eislast mühelos getragen, insgesamt mehr als 80 Millionen Liter Regen abgeschirmt hat und als Sonnenschirm bei mehr als 50.000 Sonnenstunden diente, wird zur Zeit runderneuert.
Selbst Kyrill, der im Januar 2007 mit mehr als 225 Stundenkilometern eine Schneise der Verwüstung in weiten Teilen Deutschland hinterließ, konnte dem Elsper Dach nur ein müdes Zucken abringen.
Aber im Oktober 2014 war es dann doch soweit. Die Membrane, die ursprünglich mit einer Haltbarkeit von ca. 15 Jahren angegeben war, wurde aus der Stahlkonstruktion heraus getrennt. Regelmäßige Sicherheits- und Reißtests hatten bis dahin immer wieder bestätigt, dass das Material in einwandfreiem Zustand war. Vermutlich liegt es an der guten Luft im Sauerland, die schädliche Umwelteinflüsse in Grenzen hält und an der regelmäßigen Wartung, dass das Dach solange gehalten hat.
Die Besucher der kommenden Inszenierung 2015 „Der Schatz im Silbersee“ müssen aber nicht fürchten, künftig schutzlos allen Wettervarianten ausgesetzt zu sein. Spätesten im Mai diesen Jahres ist die neue Überdachung fertig und der Winter muss vermutlich wieder lange warten, bis er erneut im Zuschauerraum zuschlagen kann.
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